Sternbild Großer Hund

Canis Major

Lateinischer Name: Canis Major
Hellster Stern: Sirius (α CMa)
Relative Helligkeit: -1,44 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 32349

Sichtbar am Nordhimmel: Dezember bis Mai (am Horizont)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: November bis Mai
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 380 deg² (Platz: 43 von 88)
Rektaszension: 6h 11m 36s bis 7h 27m 54s
Deklination: −33° 15' 02'' bis −11° 01' 49''

Nachbarsternbilder: Einhorn, Hase, Taube, Achterdeck des Schiffes

Das Sternbild Großer Hund

Das Sternbild Großer Hund ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Seine stolze Brust wird von dem hellsten Stern des Himmels gekrönt, dem Stern α Canis Majoris, welcher den griechischen Namen Sirius (der Versengende) trägt. Die Leuchtkraft von Sirius wird nur noch von der Sonne und den Planeten (mit Ausnahme von Saturn) übertroffen.

Der Große Hund ist leicht zu finden, da er nur unweit des Gürtels des Orion liegt. Der Gürtel des Orion besteht aus drei sehr hellen Sternen, die in südwestlicher Richtung direkt auf den Stern Sirius weisen.

Mythologie

Der Große Hund hat schon seit der Antike eine besondere, wenn auch sehr unterschiedliche Bedeutung. Die Ägypter sahen den Gott Anubis oder die Göttin Isis in dem Sternbild. Während der Kopf des Gottes Anubis an einen Schakal und somit an einen großen Hund erinnerte, kündigte die Göttin Isis im Juli mit Ihrem hellsten Stern die jährliche Nilschwemme und somit das Ende einer langen Trockenheit an. Für die Griechen hingegen läutete der Aufgang des Sterns Sirius den Beginn der großen Sommerhitze ein. Das Land begann zu verdorren. Diese heißesten Tage des Jahres wurden von den alten Römern als „Hundstage“ bezeichnet, abgeleitet von dem Hundsstern Sirius. Heutzutage ist der Stern Sirius, bedingt durch die Schwankungen der Erdachse, auf der Nordhalbkugel erst in den Wintermonaten am Horizont zu sehen.

Das Sternbild Großer Hund findet sich darüber hinaus in zahlreichen weiteren griechischen Mythologien wieder. Eine der Bekanntesten ist die Sage um Zeus und Europa. Zeus hatte sich in Europa, die Tochter des Königs Agenor von Phönizien, verliebt. Um ihr näher zu kommen nahm er die Gestalt eines Stiers mit wunderschönem weißen Fell und glänzenden Hörnern an und mischte sich unter die Herde ihres Vaters. Europa war entzückt von dem Stier, schmückte ihn mit Blumen und setzte sich anschließend sogar auf seinen Rücken. Zeus nutzte seine Chance, lief zum Meer und schwamm mit Europa nach Kreta. Erst dort offenbarte er der völlig verängstigten Europa seine wahre Gestalt und umschmeichelte sie mit unzähligen Geschenken. Darunter auch mit einem Hund namens Lailaps. Lailaps war unendlich schnell und zudem unsterblich. Europa vererbte ihn an ihren Sohn, der ihn anschließend an die Jägerin Prokeris weitergab. Als Prokeris Gatte Kephalos sie bei einer Jagd versehentlich tötete, ging Lailaps in seinen Besitz über. Kephalos nahm ihn mit nach Theben, wo ein raubgieriger Fuchs sein Unwesen trieb. Dieser Fuchs war so schnell, dass nichts und niemand ihn fangen konnten. Und so kam es, dass der Hund dem nichts entkam, den Fuchs, der nicht zu fangen war, jagte. Der Fuchs schaffte es immer wieder Lailaps in letzter Sekunde zu entkommen. Es war ein unlösbares Dilemma. Zeus erbarmte sich schließlich der Situation, verwandelte beide Tiere zu Stein und versetzte Lailaps als das Sternbild Großer Hund an den Himmel.