Lateinischer Name: Draco
Hellster Stern: Eltanin (ϒ Dra)
Relative Helligkeit: 2,23 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 87833
Sichtbar am Nordhimmel: Ganzjährig (zirkumpolar)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Nicht sichtbar
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 1.083 deg² (Platz: 8 von 88)
Rektaszension: 9h 22m 28s bis 20h 54m 49s
Deklination: +47° 32' 51'' bis +86° 27' 56''
Nachbarsternbilder: Kleiner Bär, Giraffe, Großer Bär, Bärenhüter, Herkules, Leier, Schwan, Kepheus
Das Sternbild Drache
Das Sternbild Drache ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre. Das Sternbild ist zirkumpolar zum Nordpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie am nördlichen Nachthimmel nie untergehen. Das Sternbild ist auf der Nordhalbkugel das ganze Jahr sichtbar. Sein hellster Stern ist der ϒ Draconis, welcher den arabischen Namen Eltanin (Drachenkopf) trägt.
Vor ca. 5000 Jahren galt der Stern α Draconis (Thuban) als Polarstern. Aufgrund seiner Nähe zum Nordpol stand er als einziger Stern immer an derselben Stelle des Himmels. Durch die Schwankung der Erdachse gilt heute jedoch der α Ursae Minoris (Polaris) im Sternbild Kleiner Bär als Polarstern. Diesem Sternbild ist der Drache ganz besonders verbunden. In der griechischen Antike gehörte das Sternbild Kleiner Bär nämlich zum Sternbild des Drachen. Der heutige Kleine Bär stellte dabei die Flügel des Drachen dar.
Mythologie
Herkules war ein unehelicher Sohn des Zeus. Seine Mutter war Alkmene, die schönste und klügste Frau auf Erden. Hera, die betrogene Frau des Zeus, und König Eurystheus, Herkules älterer Bruder, hatten beide zum Ziel sich Herkules zu entledigen. Hera aus Eifersucht und König Eurystheus aus Angst um seinen Thron. Als Herkules sich als herangewachsener Mann weigerte in den Dienst von König Eurystheus einzutreten, ließ Hera Herkules dem Wahnsinn verfallen. Dabei tötete er seine Frau und seine drei Kinder. Um Vergebung zu erlangen, stellte Herkules sich auf Anraten des Orakels von Delphi widerstrebend für zwölf Jahre in den Dienst von König Eurystheus.
Dieser stellte ihm zwölf Aufgaben, die Zwölf Taten des Herkules, die er bestenfalls nicht überleben sollte. Seine elfte Aufgabe war das Pflücken der goldenen Äpfel der Hesperiden. Die goldenen Äpfel, welche Unsterblichkeit und ewige Jugend verhießen, waren ein Hochzeitsgeschenk der Erdgöttin Gaia an Hera. Sie wurden von den Hesperiden, den Töchtern des Riesen Atlas, der den Himmel auf seinen Schultern trug, bewacht. Unterstützt wurden sie dabei von dem Drachen Ladon, einem grässlichen Ungeheuer mit 100 Köpfen. In der griechischen Mythologie gibt es zwei Überlieferungen, wie Herkules schlussendlich an die Äpfel kam. In der ersten Version überredete Herkules den Riesen Atlas ihm die Äpfel zu holen. Dafür übernahm er vorrübergehend die Last des Himmels. Atlas war dem Drachen Ladon bekannt, so dass er sich die Äpfel ohne Probleme aneignen konnte. Überglücklich über seine neue Freiheit wollte Atlas die Äpfel nun selbst zu König Eurystheus bringen. Doch Herkules, der sich damit nur zum Schein einverstanden zeigte, überredete ihn die Last noch einmal für kurze Zeit zu übernehmen und rannte davon. In der zweiten Überlieferung besiegte Herkules den Drachen Ladon mit Hilfe seiner giftigen Pfeile. Die Hesperiden waren unendlich traurig über seinen Tod und Hera versetzte den Drachen zum Gedenken an den Himmel.