Sternbild Kleiner Bär

Ursa Minor

Lateinischer Name: Ursa Minor
Hellster Stern: Polaris (α UMi)
Relative Helligkeit: 1,97 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 11767

Sichtbar am Nordhimmel: Ganzjährig (zirkumpolar)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Nicht sichtbar
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 256 deg² (Platz: 56 von 88)
Rektaszension: 0h 00m 00s bis 24h 00m 00s
Deklination: +65° 23' 59'' bis +90° 00' 00''

Nachbarsternbilder: Kepheus, Giraffe, Drache

Das Sternbild Kleiner Bär

Der Kleine Bär ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre. Das Sternbild ist zirkumpolar zum Nordpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie am nördlichen Nachthimmel nie untergehen. Das Sternbild ist auf der Nordhalbkugel das ganze Jahr sichtbar. Der Kleine Bär sieht ähnlich aus, wie der Große Wagen im Sternbild Großer Bär. Aus diesem Grund wird dieses Sternbild auch oft als Kleiner Wagen bezeichnet. Während die Deichsel des Großen Wagens allerdings nach unten gekrümmt ist, verläuft seine Deichsel nach oben gekrümmt.

Am Ende der Deichsel bzw. beim Schwanz des Kleinen Bärens befindet sich α Ursae Minoris, besser bekannt als Polaris oder Polarstern. Ihm kommt eine ganz besondere Rolle zu. Aufgrund seiner Lage genau über dem geografischen Nordpol, steht er als einziger Stern in der nördlichen Hemisphäre immer an derselben Stelle des Himmels. Er befindet sich genau über der Erdachse, um die sich die Erde einmal in 24 Stunden dreht. Der Polarstern nimmt als einziger Stern, neben seinem südlichen Pendant im Sternbild Oktant, an dieser Drehung nicht teil.

Durch die Schwankung der Erdachse wird dem Polarstern diese Besonderheit jedoch nicht ewig bleiben. In ca. 1000 Jahren wird der Stern „Errai“ im Sternbild Kepheus als Polarstern gelten. Und in ca. 8000 Jahren werden die Menschen im Stern „Deneb“ im Sternbild des Schwans den Polarstern sehen.

Mythologie

Kallisto war eine Nymphe aus dem Gefolge der Göttin Artemis, der Göttin der Jagd. Einer griechischen Sage nach verwandelte sich Zeus eines Tages in Artemis um Kallisto näher zu kommen. Kallisto ahnte nichts Böses bis Zeus sein wahres Gesicht zeigte und sie zwang ihm zu Willen zu sein. Kallisto wurde schwanger und aufgrund ihres gebrochenen Keuschheitsgelübdes gegenüber Artemis aus dem Gefolge verbannt. Mit Ihrer Schande allein gelassen, sollte es noch schlimmer kommen. Als sie ihren Sohn Arkas gebar, konnte Hera, die betrogene Gattin des Zeus, ihre Eifersucht nicht mehr zurückhalten. Sie warf Kallisto zu Boden und verwandelte sie in eine Bärin. Fünfzehn Jahre lang streifte Kallisto in der Gestalt einer Bärin durch den Wald bis sie eines Tages auf ihren Sohn Arkas traf. Sie erkannte ihren Sohn und wollte sich ihm nähern. Doch Arkas, der völlig ahnungslos war, versuchte die Bärin zu töten. Bevor es noch schlimmer kommen konnte, griff Zeus ein und schickte einen Wirbelwind, der Mutter und Sohn in den Himmel trug. Dort verewigte er Kallisto im Sternbild des Großen Bären und ihren Sohn Arkas im Sternbild des Kleinen Bären.