Lateinischer Name: Canis Minor
Hellster Stern: Procyon (α CMi)
Relative Helligkeit: 0,34 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 37279
Sichtbar am Nordhimmel: November bis Juni
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Dezember bis Mai
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 183 deg² (Platz: 71 von 88)
Rektaszension: 7h 06m 39s bis 8h 11m 41s
Deklination: +0° 22' 10'' bis +13° 13' 26''
Nachbarsternbilder: Zwillinge, Einhorn, Wasserschlange, Krebs
Das Sternbild Kleiner Hund
Das Sternbild Kleiner Hund ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ist der α Canis Minoris, welcher den griechischen Namen Procyon (griechisch für „vor dem Hund“) trägt. Procyon ist der neunthellste Stern des gesamten Firmamentes. Sein Name ist darauf zurückzuführen, dass er immer kurz vor dem eigentlichen „Hundsstern“, dem Stern Sirius im Sternbild Großer Hund, aufgeht.
Der Stern Procyon ist, neben den Sternen Sirius (im Sternbild Großer Hund) und Betelgeuse (im Sternbild Orion) Teil des sogenannten Winterdreiecks. Dabei handelt es sich um eine auf der Nordhalbkugel im Winter sehr gut sichtbare Konstellation aus drei Sternen, die zusammen ein gleichseitiges Dreieck bilden.
Mythologie
Der griechischen Mythologie nach war Ikarios der Begründer des Weinbaus. Gelehrt wurde ihm dieses Wissen von Dionysos, dem Gott des Weines, höchstpersönlich. Auf einer seiner Wanderungen kehrte Dionysos bei Ikarios ein. Dieser bot ihm als Erfrischung eine Ziegenmilch an, die Dionysos jedoch dankend ablehnte. Stattdessen ließ er Ikarios von einem ganz besonderen Getränk kosten, seinem selbstangebauten Wein. Während seines Besuches fiel Dionysos auf, dass Ikarios ein begnadeter Gärtner war. Somit beschloss er ihn in die Kunst des Weinbaues und der Weinzubereitung einzuführen. Nach erfolgreicher Ausbildung fuhren Ikarios und sein Hund Maira durch die Lande um das Getränk beim Volk bekannt zu machen. Dabei stießen sie auf eine Gruppe von Hirten, denen Ikarios wohlwollend etwas von seinem Trank anbot. Die Hirten waren den Alkoholgehalt jedoch nicht gewöhnt und wurden schnell betrunken und besinnungslos. Die anderen Hirten dachten, dass ihre Kameraden vergiftet worden wären. Sie töteten Ikarios und vergruben ihn unter einem Baum. Sein Hund Maira rannte winselnd nach Hause, wo er auf Erigone, die Tochter des Ikarios traf. Maira führte Erigone zu dem Grab ihres Vaters. In ihrer Verzweiflung nahm sich Erigone das Leben und auch der Hund Maira starb an seinem Kummer.
Dieser Mythologie zufolge versetzte Zeus Ikarios (Sternbild Bärenhüter), Erigone (Sternbild Jungfrau) und Maira (Sternbild Kleiner Hund) an das Firmament. Die Mörder des Ikarios flohen auf die Insel Keos, die seitdem von Hungersnöten und Krankheiten heimgesucht wurde. König Aristaios von Keos, ein Sohn des Gottes Apollon, wandte sich hilfesuchend an Zeus. Zeus erbarmte sich und sandte die Etesischen Winde, welche von da an, kurz nach dem Aufgang des Sternes Prokyon, alljährlich für ungefähr vierzig Tage wehen und Griechenland in der Sommerhitze eine angenehme Kühlung bringen.