Lateinischer Name: Circinus
Hellster Stern: α Circini (α Cir)
Relative Helligkeit: 3,18 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 71908
Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 93 deg² (Platz: 85 von 88)
Rektaszension: 13h 38m 43s bis 15h 30m 22s
Deklination: -70° 37' 28'' bis −55° 26' 11''
Nachbarsternbilder: Wolf, Zentaur, Fliege, Paradiesvogel, Südliches Dreieck, Winkelmaß
Das Sternbild Zirkel
Der Zirkel ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Es ist zirkumpolar zum Südpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie nie untergehen. Das Sternbild ist somit auf der Südhalbkugel ganzjährig sichtbar.
Es ist das viertkleinste Sternbild des Firmaments und es befindet sich zwischen den Vorderhufen des Sternbildes Zentaur und dem Sternbild Südliches Dreieck. Seine Nähe zu den hellen Sternen α Centauri und β Centauri lassen das Sternbild des Zirkels noch unscheinbarerer wirken. Allerdings sind diese beiden Sterne auch eine gute Orientierungshilfe zum Auffinden dieses Sternbildes.
Geschichte
Der französische Theologe Nicolas-Louis de Lacaille, der sein Leben der Astronomie, Geodäsie und Mathematik widmete, gilt als Namensgeber von 16 Sternbildern der südlichen Hemisphäre. Im Jahr 1750 reiste er für vier Jahre an das Kap der Guten Hoffnung um u.a. die Sternbilder des Südhimmels zu beobachten. Dabei katalogisierte er fast 10.000 Sterne. Seine 16 neuen Sternbilder benannte Nicolas-Louis de Lacaille meist nach nautischen oder technischen Geräten. So entstanden die Sternbilder Achterdeck des Schiffes, Bildhauer, Chemischer Ofen, Grabstichel, Kiel des Schiffes, Luftpumpe, Maler, Mikroskop, Oktant, Pendeluhr, Schiffskompass, Segel des Schiffes, Tafelberg, Sextant, Winkelmaß und Zirkel. Sein Sternatlas des Südens erschien 1763 unter dem Titel „Coelum Australe Stelliferum“. Allen seinen Sternbildern ist gemein, dass sie aus relativ lichtschwachen Sternen bestehen.
Der Zirkel wurde bereits im Mittelalter in den Fachbereichen der Geometrie, der Planungsarbeit und der kosmischen Ordnung sehr geschätzt. Auch für die frühere Seefahrt war er ein wichtiges Hilfsmittel. Diente es doch zur Positionsbestimmung auf hoher See. Der Zirkel wurde in zusammengeklappter Form am Firmament verewigt.