Lateinischer Name: Horologium
Hellster Stern: α Horologii (α Hor)
Relative Helligkeit: 3,85 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 19747
Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (überwiegend zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 249 deg² (Platz: 58 von 88)
Rektaszension: 2h 12m 49s bis 4h 20m 18s
Deklination: -67° 02' 09'' bis -39° 38' 13''
Nachbarsternbilder: Eridanus, Kleine Wasserschlange, Netz, Schwertfisch, Grabstichel
Das Sternbild Pendeluhr
Die Pendeluhr ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Es ist überwiegend zirkumpolar zum Südpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie auf der Südhalbkugel nie untergehen. Das Sternbild ist auf der Südhalbkugel das ganze Jahr vollständig oder zumindest teilweise sichtbar.
Sein hellster Stern ist der α Horologii, welcher das Pendel der Uhr im Sternbild darstellt. Er befindet sich am südlichen Zipfel des Sternbildes Eridanus und lässt sich dank dessen sehr hellen Hauptsterns Achernar sehr leicht ausfindig machen.
Sein Stern R Horologii ist ein Stern vom Typ Mira. Das bedeutet, dass sich seine Helligkeit in relativ kurzer Zeit stark verändern kann. R Horologii ändert seine Helligkeit in einem Zyklus von ungefähr 405 Tagen. Dabei schwankt er zwischen einem Maximum von 4,7 mag und einem Minimum von 14,3 mag. Bestenfalls kann man ihn also mit bloßem Auge am Firmament betrachten und im schlechtesten Fall wird ein gutes Teleskop benötigt.
Geschichte
Der französische Theologe Nicolas-Louis de Lacaille, der sein Leben der Astronomie, Geodäsie und Mathematik widmete, gilt als Namensgeber von 16 Sternbildern der südlichen Hemisphäre. Im Jahr 1750 reiste er für vier Jahre an das Kap der Guten Hoffnung um u.a. die Sternbilder des Südhimmels zu beobachten. Dabei katalogisierte er fast 10.000 Sterne. Seine 16 neuen Sternbilder benannte Nicolas-Louis de Lacaille meist nach nautischen oder technischen Geräten. So entstanden die Sternbilder Achterdeck des Schiffes, Bildhauer, Chemischer Ofen, Grabstichel, Kiel des Schiffes, Luftpumpe, Maler, Mikroskop, Oktant, Pendeluhr, Schiffskompass, Segel des Schiffes, Tafelberg, Sextant, Winkelmaß und Zirkel. Sein Sternatlas des Südens erschien 1763 unter dem Titel „Coelum Australe Stelliferum“. Allen seinen Sternbildern ist gemein, dass sie aus relativ lichtschwachen Sternen bestehen.
Nicolas-Louis de Lacaille benannte das Sternbild in Anlehnung an die Erfindung seines niederländischen Fachkollegen Christiaan Huygens (1629 - 1695). Christiaan Huygens war Astronom, Mathematiker und Physiker und erfand die erste Pendeluhr um 1650. Seine Erkenntnisse hierzu veröffentlichte er in seiner im Jahr 1673 erschienenen Abhandlung „Horologium Oscillatorium“.