Sternbild Fliege

Musca

Lateinischer Name: Musca
Hellster Stern: α Muscae (α Mus)
Relative Helligkeit: 2,69 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 61585

Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 138 deg² (Platz: 77 von 88)
Rektaszension: 11h 19m 26s bis 13h 51m 08s
Deklination: -75° 41' 46'' bis -64° 38' 17''

Nachbarsternbilder: Kreuz des Südens, Zentaur, Kiel des Schiffes, Chamäleon, Paradiesvogel, Zirkel

Das Sternbild Fliege

Die Fliege ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Es ist zirkumpolar zum Südpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie nie untergehen. Das Sternbild ist somit auf der Südhalbkugel ganzjährig sichtbar. Sein hellster Stern, der α Muscae, stellt den Körper der Fliege dar.

Das Sternbild der Fliege befindet sich südlich direkt neben dem auffälligen Sternbild Kreuz des Südens und ist somit leicht am Firmament aufzufinden. Bereits im 16. Jahrhundert diente das Kreuz des Südens den Seefahrern als Orientierungspunkt. Seine Sterne bilden ein mit bloßem Auge sichtbares Kreuz.

Geschichte

Während die Sternbilder der nördlichen Hemisphäre bereits seit der Antike bekannt waren und auf die unterschiedlichsten Mythologien zurückgreifen, blieben viele Sternbilder der südlichen Hemisphäre lange unbenannt. Erst im 16. Jahrhundert wurde sich ihrer angenommen. Zwischen 1595 und 1597 kartierten die beiden niederländischen Seefahrer Pieter Dirkszoon Keyser (Kartograph) und Frederick de Houtman (Bruder des Kapitäns) im Auftrag von Petrus Plancius das südliche Firmament auf einer ihrer Expeditionsreisen. Dabei benannten sie ein Dutzend Sternbilder. In ihrer Namensgebung ließen sie sich überwiegend von den Erlebnissen in der für sie „Neuen Welt“ beeinflussen. Ihrer Feder sind die Sternbilder Chamäleon, Fliege, Fliegender Fisch, Indianer, Kranich, Paradiesvogel, Pfau, Phönix, Schwertfisch, Kleine Wasserschlange, Südliches Dreieck und Tukan entsprungen.

Ursprünglich wurde das Sternbild von den beiden niederländischen Seefahrern Biene (lat.: Apis) getauft. Es sollte die Beute des benachbarten Sternbildes Chamäleon darstellen. Im 18. Jahrhundert wurde es jedoch kurzerhand umgetauft, da der französische Theologe Nicolas-Louis de Lacaille, der sich Zeit seines Lebens mit der Astronomie, Geodäsie und Mathematik beschäftigte, befürchtete, dass das Sternbild aufgrund seines Namens mit dem Sternbild Paradiesvogel (lat.: Apus) verwechselt werden könnte. So wurde das Sternbild Biene in seinem 1763 erschienenen Sternenatlas mit dem Titel „Coelum Australe Stelliferum“ in das Sternbild Südliche Fliege umgetauft. Zu dieser Zeit gab es in der nördlichen Hemisphäre, nahe des Sternbildes Widder, noch das Sternbild der Nördlichen Fliege. Dieses Sternbild existiert heute jedoch nicht mehr, so dass der Name des südlichen Sternbildes auf Fliege gekürzt werden konnte.