Lateinischer Name: Pegasus
Hellster Stern: Enif (ε Peg)
Relative Helligkeit: 2,38 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 107315
Sichtbar am Nordhimmel: Juni bis Februar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Juli bis Januar
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 1.121 deg² (Platz: 7 von 88)
Rektaszension: 21h 08m 43s bis 0h 14m 58s
Deklination: +2° 19' 32'' bis +36° 36' 25''
Nachbarsternbilder: Eidechse, Schwan, Fuchs, Delphin, Füllen, Wassermann, Fische, Andromeda
Das Sternbild Pegasus
Das Sternbild Pegasus ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre. Es ist hauptsächlich durch sein berühmtes Sternviereck bekannt. Der hellste Stern des Viereckes ist α Andromedae und liegt eigentlich im Sternbild Andromeda. Bis 1922 gehörte dieser Stern zum Sternbild Pegasus, wurde jedoch bei der uns heute bekannten Aufteilung des Himmels in 88 Areale dem Sternbild Andromeda zugeordnet. α Andromedae wird auch Sirrah (Pferdenabel) genannt. Der zweithellste Stern des Vierecks ist α Pegasi, auch als Markab (Pferdesattel) bekannt. Vervollständigt wird das Viereck durch β Pegasi (Scheat, übersetzt: Schienbein) und ϒ Pegasi (Algenib, übersetzt: Flanke). Der hellste Stern des gesamten Sternbildes ist jedoch ε Pegasi, welcher den arabischen Namen Enif (Nase) trägt. Bei Enif handelt es sich um einen sterbenden Stern, d.h. er kann sich jederzeit, eventuell aber auch erst in einigen Millionen Jahren, mit einer Supernova-Explosion verabschieden. Das würde Pegasus seinen Kopf kosten.
Mythologie
Die Mutter von Pegasus war Medusa, eine der drei Gorgonen. In ihrer Jugend war Medusa wegen ihrer unglaublichen Schönheit berühmt. Viele Junggesellen warben um sie, doch ihre Jungfräulichkeit verlor sie an Poseidon, dem Gott des Meeres, dem Pferde heilig waren. Poseidon verführte Medusa im Tempel der Athene, der Göttin der Kriegskunst, der Weisheit, der Künste und Wissenschaften und des Friedens. Athene war über die Schändung ihres Tempels so erzürnt, dass sie Medusa in ein Ungeheuer mit Schlangenhaaren, langen Schweinshauern, Schuppenpanzer, Armen aus Messing, glühenden Augen, heraushängender Zunge und goldenen Flügeln verwandelte. Sie war von nun an zu einem Leben in Hässlichkeit verdammt und jedes Lebewesen, das sie erblickte, erstarrte direkt zu Stein. Als jedoch der griechische Held Perseus die Medusa enthauptete, entsprangen aus ihr das geflügelte Pferd Pegasus und der Krieger Chrysaor, die Kinder des Poseidons waren. Der Krieger Chrysaor wurde später Vater eines dreiköpfigen Ungeheuers, welches von Herkules getötet wurde. Pegasus hingegen flog davon und wurde von dem griechischen Helden Bellerophon an der Quelle von Peirene in Korinth gefunden. Bellerophon hatte den Auftrag erhalten Chimära zu töten, ein feuerspeiendes Mischwesen, das vorne wie ein Löwe, in der Mitte wie eine Ziege und hinten wie eine Schlange gebaut war. Pegasus ließ sich von Bellerophon zähmen und besiegte mit ihm zusammen das Ungeheuer Chimära. Nachdem Bellerophon und Pegasus viele Abenteuer miteinander erlebt hatten, wurde Bellerophon übermütig und er versuchte mit Pegasus in das Reich der Götter zu gelangen. Zeus missfiel das und er schickte eine Bremse aus, die Pegasus stach. Pegasus bäumte sich auf und Bellerophon stürzte auf die Erde zurück und fiel in einen Dornenbusch. Verkrüppelt und erblindet irrte er von nun an durchs Land. Pegasus hingegen beendete die Reise in den Olymp und trug fortan die Blitze des Zeus.