Sternbild Netz

Reticulum

Lateinischer Name: Reticulum
Hellster Stern: α Reticuli (α Ret)
Relative Helligkeit: 3,32 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 19780

Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 114 deg² (Platz: 82 von 88)
Rektaszension: 3h 13m 27s bis 4h 37m 06s
Deklination: -67° 14' 53'' bis -52° 44' 49''

Nachbarsternbilder: Pendeluhr, Kleine Wasserschlange, Schwertfisch

Das Sternbild Netz

Das Netz ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Es ist zirkumpolar zum Südpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie nie untergehen. Das Sternbild ist somit auf der Südhalbkugel ganzjährig sichtbar.

Es ist leicht zu finden, da es in etwa mittig zwischen den hellen Sternen Canopus und Achernar, den Hauptsternen der Sternbilder Kiel des Schiffes und Eridanus, liegt. Zudem befindet es sich nahe der Großen Magellanschen Wolke. Dabei handelt es sich um eine Zwerggalaxie in rund 170.000 Lichtjahren Entfernung mit ungefähr 15 Milliarden Sternen.

Geschichte

Der französische Theologe Nicolas-Louis de Lacaille, der sein Leben der Astronomie, Geodäsie und Mathematik widmete, gilt als Namensgeber von 16 Sternbildern der südlichen Hemisphäre. Im Jahr 1750 reiste er für vier Jahre an das Kap der Guten Hoffnung um u.a. die Sternbilder des Südhimmels zu beobachten. Dabei katalogisierte er fast 10.000 Sterne. Seine 16 neuen Sternbilder benannte Nicolas-Louis de Lacaille meist nach nautischen oder technischen Geräten. So entstanden die Sternbilder Achterdeck des Schiffes, Bildhauer, Chemischer Ofen, Grabstichel, Kiel des Schiffes, Luftpumpe, Maler, Mikroskop, Oktant, Pendeluhr, Schiffskompass, Segel des Schiffes, Tafelberg, Sextant, Winkelmaß und Zirkel. Sein Sternatlas des Südens erschien 1763 unter dem Titel „Coelum Australe Stelliferum“. Allen seinen Sternbildern ist gemein, dass sie aus relativ lichtschwachen Sternen bestehen.

Das Sternbild wurde vom deutschen Astronom Isaac Habrecht II erfunden und vom ihm 1621 auf einem Himmelsglobus dargestellt. Er veröffentlichte das Sternbild aber selber erst 1628 in seinem Buch "Stellarum Inerrantium Praecipuarium". Bekannt wurde dieses Sternbild zwischenzeitlich durch den deutschen Astronom Jacob Bartsch, der es im Jahr 1624 unter dem Namen „Rhombus“ (Raute) in seinen Sternenkarten veröffentlichte. Im Jahr 1752 benannte Nicolas-Louis de Lacaille dieses Sternbild jedoch in „Reticulum Rhomboidalis“ (Rautennetz) um. Mit dem Rautennetz meinte er das gravierte Netz im Okular eines Fernrohrs, mit dem man früher Sternpositionen vermessen hat.