Lateinischer Name: Volans
Hellster Stern: β Volantis (β Vol)
Relative Helligkeit: 3,75 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 41312
Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 141 deg² (Platz: 76 von 88)
Rektaszension: 6h 31m 05s bis 9h 04m 23s
Deklination: -75° 29' 44'' bis -64° 06' 25''
Nachbarsternbilder: Kiel des Schiffes, Maler, Schwertfisch, Tafelberg, Chamäleon
Das Sternbild Fliegender Fisch
Der Fliegende Fisch ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Es ist zirkumpolar zum Südpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie nie untergehen. Das Sternbild ist somit auf der Südhalbkugel ganzjährig sichtbar.
Das Sternbild des Fliegenden Fisches befindet sich unter dem Kiel des mächtigen Schiffes Argo, nahe dem Stern Miaplacidus (β Car). Das Schiff Argo gilt bereits seit der Antike als eines der berühmtesten Sternbilder des Südhimmels. Die Astronomen des 18. Jahrhunderts zerlegten es allerdings in drei Teile, da es ihnen zu groß und zu unübersichtlich erschien. So entstanden der Kiel (Carina), das Achterdeck (Puppis) und die Segel (Vela) des Schiffes.
Geschichte
Während die Sternbilder der nördlichen Hemisphäre bereits seit der Antike bekannt waren und auf die unterschiedlichsten Mythologien zurückgreifen, blieben viele Sternbilder der südlichen Hemisphäre lange unbenannt. Erst im 16. Jahrhunderts wurde sich ihrer angenommen. Zwischen 1595 und 1597 kartierten die beiden niederländischen Seefahrer Pieter Dirkszoon Keyser (Kartograph) und Frederick de Houtman (Bruder des Kapitäns) im Auftrag von Petrus Plancius das südliche Firmament auf einer ihrer Expeditionsreisen. Dabei benannten sie ein Dutzend Sternbilder. In ihrer Namensgebung ließen sie sich überwiegend von den Erlebnissen in der für sie „Neuen Welt“ beeinflussen. Ihrer Feder sind die Sternbilder Chamäleon, Fliege, Fliegender Fisch, Indianer, Kranich, Paradiesvogel, Pfau, Phönix, Schwertfisch, Kleine Wasserschlange, Südliches Dreieck und Tukan entsprungen.
Es ist wohl kein Zufall, dass das Sternbild Fliegender Fisch im Fahrwasser des Schiffes Argo zu schwimmen scheint. Es ist jedoch nicht überliefert, ob die niederländischen Seefahrer jemals selbst einen Fliegenden Fisch bestaunen durften, sie diese lediglich aus Erzählungen oder kulinarischen Gerichten kannten. Sie waren von den Fischen mit den riesigen Seitenflossen, die auf der Flucht vor ihren Fressfeinden bis zu mehrere hundert Meter lange Gleitflüge absolvieren können auf jeden Fall so beeindruckt, dass sie ihnen ein eigenes Sternbild mit dem Namen „Piscis Volans“ (Fliegender Fisch) widmeten. Heute wird das Sternzeichen meistens nur noch als „Volans“ (fliegend) bezeichnet.